Schweizerischer Gewerbeverband sgv Union suisse des arts et métiers usam Unione svizzera delle arti e mestieri usam
Die Vielfalt der KMU ist einer der wichtigsten Trümpfe der Schweiz. Damit diese Vielfalt jedoch zur Ressource wird, braucht es eine Ordnungspolitik mit den vier Elementen Wirtschaftsfreiheit, tiefe Regulierungsdichte, freier Wettbewerb und Eigentumsgarantie.
Wer in der Politik nachhaltige Resultate erzielen will, braucht einen langen Atem. Bereits im Jahr 2010 hatte der Schweizerische Gewerbeverband sgv festgestellt: Regulierungskosten machen rund 10 Prozent des Bruttoinlandprodukts aus. Nach heutiger Rechnung sind das rund 70 Milliarden Franken – Jahr für Jahr.
Am nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung im November 2022 wurde ein Massnahmenpaket zur besseren Positionierung der Höheren Fachschulen (HF) verabschiedet. Dieses umfasst unter anderem die Umsetzung eines Bezeichnungsschutzes der Institution «Höhere Fachschule», die Prüfung von Titeln (Professional Bachelor, Professional Master) sowie eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Akteuren der höheren Berufsbildung und jenen der Hochschulen.
Das neue Datenschutzgesetz wurde schon beschlossen. Seine Verordnungen treten am 1. September 2023 in Kraft. Betroffen sind potenziell alle KMU. Deshalb hat der sgv Grundlagen und Mustertexte zur Umsetzung bei Verbänden und Betrieben erstellt.
Die Digitalisierung ist in der Welt der KMU immer noch in vollem Gange. Die grosse Herausforderung besteht darin, die Prävention vor Cyberkriminalität bei den Unternehmen zu fördern. Der sgv tut dies mit der Veröffentlichung von Expertenbeiträgen und mit Partnerschaften mit spezialisierten Verbänden. Unternehmer sollten die Möglichkeit haben, den besten Schutz gegen die zunehmende Cyberkriminalität im Markt zu auszuwählen.
Der AHV droht eine riesige Finanzierungslücke. Mit der Annahme der Reform AHV 21 gelingt es, die künftigen Defizite um gut 2 Milliarden Franken zu verringern. Dazu wird das Frauenrentenalter auf 65 Jahre und die Mehrwertsteuersätze um bis zu 4 Promille erhöht. Weitere Reformen, in deren Zug auch das Rentenalter anzuheben ist, sind unverzichtbar.
Das strategische Leitungsorgan des Schweizerischen Gewerbeverbands wurde im Berichtsjahr mit drei neuen Mitgliedern sowie einem neuen Vizepräsidium besetzt.
Mit dem Präsidiumswechsel im März starteten die KMU Frauen Schweiz auch eine Diskussion über die Weiterentwicklung des Netzwerks. In diesem Zuge soll verstärkt auf die digitale Kommunikation gesetzt werden. Entsprechende Entwicklungen werden das Jahr 2023 prägen.
Als grösster Dachverband der Schweizer Wirtschaft vertritt der Schweizerische Gewerbeverband sgv über 230 Verbände und über 600 000 KMU, was einem Anteil von 99,8 Prozent aller Unternehmen in unserem Land entspricht.
Die Versorgungssicherheit der Schweiz mit Energieträgern ist ein wichtiges soziales und wirtschaftliches Gut. Der sgv setzt sich für die Sicherung dieser Versorgung, insbesondere durch den Ausbau der Produktionskapazitäten für elektrischen Strom ein. So machte der sgv, wie auch schon in den Vorjahren, entsprechenden Druck. Der Verband verlangt eine Aussetzung der Möglichkeiten für Einsprachen gegen die grossen Projekte der Wind- und Wasserkraft.
In der Schweiz wird rund 80% des Güterverkehrs auf der Strasse transportiert. Um die Effizienz und Produktivität des Gewerbes zu gewährleisten müssen daher Überlastungen abgebaut werden. Der sgv engagiert sich für zusätzliche Strassenkapazitäten in der ganzen Schweiz. Im Rahmen des Strategischen Entwicklungsprogramms Nationalstrassen konnten in den vergangenen Jahren über 20 Projekte realisiert werden.
Die Verschlechterung der Lage der Bundesfinanzen hat noch nicht zu konsequenten Korrekturen geführt. Das Bundesparlament muss die Probleme schnellstmöglich erkennen und entsprechend handeln. Die Schuldenbremse reicht hier nicht aus, um das Defizit zu beheben. Der Haushalt muss in den nächsten Jahren auch durch Sparmassnahmen gestärkt werden.
Der Schweizerische Gewerbeverband sgv war auch im Jahr 2022 in den sozialen Medien präsent. Neben den traditionellen Kanälen wie Facebook, Twitter und LinkedIn hat sich auch die Kommunikation über Instagram bewährt. Dies ermöglicht die Ansprache eines jungen Zielpublikums und somit die Steigerung der Wahrnehmung des sgv beim Nachwuchs, was besonders im Hinblick auf das Thema Berufsbildung von Bedeutung ist.
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Die Schweizerische Gewerbekammer, das «Parlament» des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv, traf sich nach dem Abflauen der Corona-Pandemie im Berichtsjahr wieder «in echt». Anlässlich des Gewerbekongresses im Mai 2022 wurde die «Kammer» neu bestellt. Als erste Amtshandlung wählte das sgv-Parlament mit Jacqueline Montandon-la-Longe Moser, Hansjörg Steiner und Leif Agnéus drei neue Vorstandsmitglieder und bestätigte die Bisherigen. Anlässlich von vier Sitzungen fasste die Schweizerische Gewerbekammer im Berichtsjahr Parolen zu fünf Abstimmungsvorlagen.
In der Geschäftsstelle gab es 2022 folgende Personalwechsel: Die Vizedirektorin Christine Davatz wurde nach über 35 Jahren beim sgv per Ende März pensioniert. Als neue Ressortleitende Mobilität, Raumentwicklung und gewisse Dossiers im Berufsbildungsbereich wurde Michèle Lisibach eingestellt. Rolf Hug ersetzte per Mitte Juni den Ende April ausgetretenen stellvertretenden Chefredaktor Adrian Uhlmann.
Mitglieder des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv sind die kantonalen Gewerbeverbände, Berufs- und Branchenverbände sowie die Organisationen der Gewerbeförderung.
Im Berichtsjahr hat der Verwaltungsrat des Schutzfonds zweimal getagt. Die Selbsthilfeorganisation des Gewerbes unterstützte vier Abstimmungen bzw. Projekte.
Auch im Berichtsjahr durfte die Stiftung KMU Schweiz zahlreiche Gäste an der synergy, dem Galaabend der Schweizer KMU begrüssen. Unter dem Motto «Champions» stellten sich spannende Unternehmen dem Publikum vor und zeigten auf, wieso gerade sie wahre Sieger in ihrem Bereich sind.
Seit 66 Jahren ist proparis die führende Vorsorgestiftung für das Schweizer Gewerbe. Mehr als 10 000 Unternehmen regeln die berufliche Vorsorge über proparis. Betriebe, Versicherte und Rentnerinnen und Rentner vertrauen in die langjährige Expertise der Sammelstiftung – auch in Zeiten geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten.
Der 1000er-Club ist ein Netzwerk engagierter Persönlichkeiten, die sich in Abstimmungskampagnen für die Anliegen der KMU-Wirtschaft einsetzen.
Seit 139 Jahren sind die Schweizerische Gewerbezeitung sgz und das Journal des arts et métiers die Stimme der KMU-Wirtschaft.
Im März 2017 hat der Schweizerische Gewerbeverband sgv auf den privaten Lokalsendern TeleBärn, TeleM1, TeleZüri und über WebTV die Fernsehsendung FOKUS KMU lanciert. Alle zwei Wochen werden wichtige Themen und spannende Geschichten aus der Schweizer KMU-Wirtschaft in 20 Minuten kompakt im TV-Auftritt des sgv präsentiert.
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