Schweizerischer Gewerbeverband sgv Union suisse des arts et métiers usam Unione svizzera delle arti e mestieri usam
Die Weiterentwicklung der Höheren Berufsbildung stand 2024 im Fokus des Berufsbildungsengagements des sgv. Die duale Berufsbildung wird dann gestärkt, wenn attraktive Anschlussperspektiven vorliegen. Die gesetzliche Verankerung eines geschützten Bezeichnungsrechts «Höhere Fachschule» sowie die Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» haben in einer breit abgestützten Vernehmlassung bei den Organisationen der Arbeit, den Kantonen und den politischen Parteien gute Aufnahme gefunden.
Der im Frühling 2024 veröffentlichte Bericht der OECD zur Schweizer Wirtschaftspolitik lobte die Resilienz der Schweizer Wirtschaft angesichts jüngster Krisen wie der Corona-Pandemie und steigender Energiepreise. Dazu leisten auch hunderttausende KMU täglich ihren Beitrag. Zur Steigerung der Resilienz gehört die Diversifikation der Handelsbeziehungen der Schweiz. Mit dem Abschluss der Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit Indien, Thailand und dem Kosovo gelangen Meilensteine, von denen auch die KMU direkt und indirekt profitieren dürften.
Im Jahr 2024 verstärkte der sgv sein Engagement für die digitale Transformation und die künstliche Intelligenz (KI). Diese Technologien sind entscheidend für KMU. Der sgv setzt sich für eine KI ein, die Verwaltungsprozesse vereinfacht und Innovationen unterstützt. Gleichzeitig wehrt sich der sgv gegen Überregulierung und setzt sich für einen gesetzlichen Rahmen ein, der die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer KMU stärkt.
Der Bundesrat setzte ein ambitioniertes Klimaschutzprogramm in Kraft, das bis 2030 eine deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen vorsieht. Am 9. Juni 2024 stimmte die Schweizer Bevölkerung dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien deutlich zu. Das Gesetz fördert erneuerbare Energien und sieht strengere Energieeffizienzstandards vor. Es ist entscheidend, dass diese Massnahmen praxisnah umgesetzt werden, um unnötige Kosten und Bürokratie zu vermeiden.
Nachdem das Parlament 2023 die zweite Etappe der Teilrevision des Raumplanungsgesetzes (RPG2) zu den Bestimmungen über das Bauen ausserhalb der Bauzone verabschiedet hatte, beschäftigte im Folgejahr deren Umsetzung. In der Mobilitätspolitik war das Jahr 2024 den Nationalstrassen verschrieben. Wenn auch die sechs Engpassbeseitigungsprojekte zur Verflüssigung des Verkehrs an der Urne knapp abgelehnt wurden, so ist doch weiterhin an der Verkehrspolitik des Bundes mit der etappenweisen Planung von gezielten Projekten festzuhalten.
Im Jahr 2024 verstärkte der Schweizerische Gewerbeverband sgv sein Engagement für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Bundesfinanzen, insbesondere angesichts der wachsenden budgetären Herausforderungen. Der sgv hat sich klar für die Motion 24.3395 «Entlastungspaket vorsehen» ausgesprochen und plädiert für ein rasches Handeln, um die gebundenen Ausgaben zu senken und die öffentlichen Finanzen auszugleichen.
Im Rahmen der Verhandlungen der Schweiz mit der EU plädierte der sgv in den Sozialpartnergesprächen für die Sicherstellung des aktuellen Lohnschutzniveaus auf dem Arbeitsmarkt, lehnte aber einen weiteren Ausbau der flankierenden Massnahmen ab. Im Rahmen eines Austauschs mit Bundesrat Parmelin hat der sgv in der Eidgenössischen Arbeitskommission EAK auf die Notwendigkeit einer Modernisierung des Arbeitsrechts hingewiesen.