Schweizerischer Gewerbeverband sgv Union suisse des arts et métiers usam Unione svizzera delle arti e mestieri usam
Mit der zweiten Etappe der RPG-Teilrevision soll das Bauen ausserhalb der Bauzonen reglementiert werden mit dem Ziel, den Boden haushälterisch zu nutzen. Der Ständerat verfolgt dabei eine «Stabilisierung mittels einer Anreizstrategie». Der sgv bleibt weiterhin kritisch und weist darauf hin, dass KMU auf die Realisierung neuer Bauten angewiesen sind. Die Stabilisierung muss daher eine gewisse Erhöhung zulassen. Da es raumplanungsmässig zwischen den einzelnen Kantonen sehr grosse Unterschiede gibt, ist auch künftig eine systematische Interessenabwägung sinnvoll. Der sgv bleibt zurückhaltend in der Revision und lehnt jeden absoluten Schutz des Bodens ab. Die Ausgestaltung der zweiten RPG-Revision wird die Debatte in der Raumplanung auch im Jahr 2023 massgeblich prägen.
In der Schweiz wird rund 80% des Güterverkehrs auf der Strasse transportiert. Um die Effizienz und Produktivität des Gewerbes zu gewährleisten müssen daher Überlastungen abgebaut werden. Der sgv engagiert sich für zusätzliche Strassenkapazitäten in der ganzen Schweiz. Im Rahmen des Strategischen Entwicklungsprogramms Nationalstrassen konnten in den vergangenen Jahren über 20 Projekte realisiert werden. Mit dem Ausbauschritt 2023 kommen weitere hinzu. Auch die Ausbauprogramme des Schienen- sowie des Agglomerationsverkehrs begleitet der sgv, wobei grundsätzlich auf einen bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur geachtet werden muss.
Um diesen auch künftig sicherzustellen, muss die sich in den kommenden Jahren öffnende Finanzierungslücke geschlossen werden. Diesbezüglich bekämpft der sgv Vorhaben im Bereich Mobility- und Road Pricing, welche für KMU zu einer starken Mehrbelastung führen. Stattdessen müssen alternative Massnahmen vorangetrieben werden, darunter Ersatzabgaben für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb, sowie indirekte Massnahmen wie die Ermöglichung flexibleren Arbeitens. Nebst diesen Themen wird der Fokus im Jahr 2023 auch auf dem Gütertransport liegen, wobei hier auf eine effiziente Umsetzung der Multimodalität gesetzt werden muss.